Die neue 3D-Ganzkörperdarstellung von Knochenstrukturen in natürlicher Haltung erleichtert die Diagnose und Therapieplanung. Die strahlungsreduzierte Untersuchung schont Patienten.
Das SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach ist eine von bundesweit elf Kliniken, die das hochmoderne Bildgebungssystem EOS-Imaging einsetzt. "Damit haben wir noch bessere Möglichkeiten, komplexe Wirbelsäulenerkrankungen, wie beispielsweise die Skoliose und andere Deformitäten frühzeitig zu erkennen", erklärt Dr. Thomas Welk, Oberarzt der Radiologie am SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach. Auch Erkrankungen wie Becken- oder Beinfehlstellungen seien aufgrund der neuartigen Bildgebung noch genauer zu beurteilen. Das Klinikum gehört bereits seit Jahrzehnten national und international zu den renommiertesten Adressen bei Rückenleiden. "Das neue System erlaubt uns den ganzheitlichen Blick und ergänzt unsere diagnostischen Möglichkeiten", so Welk weiter.
Mit dem EOS-Imaging-System "scannen" die Ärzte den Patienten im Stehen, das heißt, das Skelett wird unter Belastung in seiner natürlichen Position und als Ganzes aufgenommen. Eine Untersuchung mit EOS dauert wenige Sekunden und weist eine geringe Strahlenbelastung auf. "Je nach Einstellung ist diese um ein Vielfaches niedriger als bei klassischen Röntgen- oder CT-Aufnahmen. Das ist vor allem für Patienten wichtig, die in engeren Abständen untersucht werden müssen", erläutert Welk. Bei Kindern und Jugendlichen könne man so die notwendigen Verlaufskontrollen mit deutlich reduzierter Strahlenbelastung ermöglichen. Mobil eingeschränkte Patienten können im Sitzen untersucht werden.
"Mit dem neuen Gerät erhalten wir ein hochauflösendes, verzerrungsfreies Rundumbild. Wir können Fehlstellungen besser erkennen und schnell mit der Therapieplanung beginnen", betont Welk. Ermöglicht wird die neue Bildgebung durch eine Nobel-Preis-Technik, der "Partikel Detektor Technologie". Zwei zueinander rechtwinklig angeordnete Röntgenstrahlen scannen die zu untersuchende Körperregion. Aus den zwei simultanen Ebenen können später die wirklichkeitsgetreuen 3D-Darstellungen berechnet werden. Dies ist ein entscheidender Vorteil, denn mit den herkömmlichen Systemen wurde der Patient bei Aufnahmen dieser Größe mehrmals geröntgt. Die einzelnen Bilder hat ein Computer im Anschluss zu einem Gesamtbild der Wirbelsäule zusammengefügt. Die damit verbundenen Überlappungen und Verzerrungen im Schnittbereich konnten unter Umständen zu Ungenauigkeiten in der Darstellung führen und damit eine Diagnose erschweren.
Das SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach investiert mehr als eine halbe Million Euro in das neue Gerät. Aufgrund des innovativen und patientenorientierten Ansatzes des strahlungsarmen Bildgebungsverfahrens unterstützt die Förderstiftung der SRH Holding (SdbR) das Projekt mit 200.000 Euro.