SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach setzt erstmals minimal-invasives Verfahren zur Linderung von diastolischer Herzinsuffizienz ein.
Meilenstein im Landkreis Karlsruhe: Druckventil lindert Herzleiden
Als erstes Krankenhaus im Landkreis Karlsruhe hat das SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach den Atrial Flow Regulator (AFR) der Firma Occlutech eingesetzt. Der aus Nitinol bestehende dehnbare Kranz wird minimal-invasiv über die Beinvene ins Herz eingeführt. Dort verfestigt er ein zuvor gezielt gesetztes Loch in der Herzwand zwischen dem linken und dem rechten Vorhof und fungiert wie ein Überdruckventil. Mit diesem Verfahren kann eine Herzinsuffizienz, die durch nicht funktionierenden Druckausgleich innerhalb der Herzkammern entsteht, verringert werden.
„Bei diesem Eingriff handelt es sich um ein Verfahren, das bei Menschen mit einer speziellen Form der Herzschwäche angewendet werden kann“, erklärt Dr. Marius Hornung, Oberarzt Innere Medizin am SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach. Infolge der diastolischen Herzinsuffizienz kommt es zu deutlich erhöhten Druckwerten in den linken Herzkammern, wodurch sich Blut zurück in die Lunge staut. In schweren Fällen kann dies zur Folge haben, dass sich Wasser in den Lungen sammelt und ein Lungenödem verursacht. Die betroffenen Patientinnen und Patienten klagten häufig über Atemnot – zunächst nur unter Belastung, später auch in Ruhe.
Für Patient:innen mit einer sogenannten diastolischen Herzinsuffizienz gibt es bisher fast keine medikamentösen Therapieoptionen. Die Medikamentengruppe, die in Studien eine Verbesserung erzielen konnte, ist besonders für Menschen mit einer ausgeprägten Nierenschwäche oder Dialysepatient:innen nicht geeignet. „Der gezielte Druckausgleich durch das kontrollierte Ventil in der Herzwand bietet hier eine optimale Lösung für Betroffene“, betont Dr. Ralph Oberacker, Chefarzt Innere Medizin am SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach.