Das zertifizierte Zentrum für Beatmungsentwöhnung am SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach hilft Menschen, nach einem Aufenthalt auf der Intensivstation wieder selbstständig zu atmen.
Nach oft lebensverändernden Erkrankungen wie einem Schlaganfall oder einem Schädel-Hirn-Trauma müssen viele Patient:innen längere Zeit künstlich beatmet werden. Wer so schwer betroffen ist, muss mühsam lernen, wieder eigenständig zu atmen.
Für ihre Spezialisierung in diesem Bereich wurden die Neurologische Frührehabilitation in Zusammenarbeit mit der Intensivstation des SRH Klinikums Karlsbad-Langensteinbach jetzt vom TÜV Rheinland zum Zentrum für Beatmungsentwöhnung (Weaning) zertifiziert. Die Expertise der Mediziner:innen, Therapeut:innen und Pflegekräfte sowie die Struktur vor Ort im Krankenhaus überzeugte die Auditoren.
„Wir sind stolz, unsere Patienten auf diesem hohen Niveau behandeln zu können und ihnen so wieder zu einem selbstbestimmteren Leben zu verhelfen“, erklärt Dr. Guido Straten, Chefarzt der Neurologischen Frührehabilitation am SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach. Davon profitieren auch die Patient:innen der zertifizierten Überregionalen Schlaganfallstation (Stroke-Unit) im Klinikum.
Durch die schrittweise Reduktion der Beatmungsunterstützung übernimmt der Patient nach und nach immer stärker die Atemarbeit aus eigener Kraft. Besonders an der Beatmungsentwöhnung ist unter anderem, dass ein multiprofessionelles Team eine:n Patient:in bereits während der künstlichen Beatmung begleitet und zum eigenständigen Atmen anleitet. Die Entwöhnung vom Beatmungsgerät erfordert eine hohe medizinische Expertise und die ständige Überwachung der Vitalfunktionen. Das Ziel ist, die Patient:innen ohne Beatmungsgerät aus der Klinik zu entlassen.
Die Beatmungsentwöhnung kann zwischen wenigen Tagen und einigen Wochen dauern. Nur in wenigen Fällen gelingt dies nicht. Laut der Deutschen Gesellschaft für Neurorehabilitation e.V. (DGNR) wurde bis 2021 fast jede:r zwölfte Patient:in aus der neurologischen Beatmungsentwöhnung trotzdem beatmet in die außerklinische Versorgung entlassen. Im Karlsbader Klinikum ist die Erfolgsquote höher.